Chronik der Autenhaus’ner Musikanten
Die Ursprünge musikalischer Aktivitäten in Autenhausen gehen nachweislich auf das Jahr 1809 zurück. Damals umfasste der kirchliche Requisitenbestand bereits je zwei „Trompeten, Waldhörner und unbespannte Pauken“. Dokumentiert wurden 1823 in den Unterlagen der Kirchenstiftung Zahlungsanweisungen für Musikzubehör an die Kirchenmusikanten. Einen Gulden und 15 Kreuzer „Gage“ erhielten 1837 aus der Kirchenkasse „Musikus“ Phillip Hofmann, Josef und Kaspar Fischer, Andreas Vollkommer und Jakob Ringelmann. Zwischen den Jahren 1880 und 1890 wird von der Ausbildung junger Musiker durch Philipp Vollkommer berichtet. In diesen Zeitraum fallen bereits öffentliche Tanzveranstaltungen mit den Autenhausener Musikanten. Zur Strafe für die Mitwirkung zweier jugendlicher Musikanten bei einer Tanzveranstaltung in Witzmannsberg mussten diese 1885 „zwei Tage lang beim Amtsrichter in Seßlach Holz sägen“.
Zwischen 1890 und 1914 sind zehn aktive Musiker in den Unterlagen verzeichnet. Unmittelbar nach dem 1. Weltkrieg wurden zehn Jungmusiker ausgebildet. Mit dem Namen „Musikverein Autenhausen“ wurde zwischen 1924 und 1928 erstmals ein Verein im Dorf mit seinem 1. Vorsitzenden Johann Fick gegründet. Dass offenbar dieser Verein über das Jahr 1929 hinaus fortbestand beweist eine Tanzgenehmigung des Bezirksamtes Staffelstein vom 8. Januar die eine musikalische Mitgestaltung beim 25-jährigen Feuerwehr-Jubiläum in jenem Jahr belegt.
Zwischen den Jahres 1930 und 1940 wird von der Aufnahme von fünf weiteren Jungmusikern berichtet. Der 2. Weltkrieg bedeutete im Musikverein Autenhausen eine erneute Zäsur, doch bereits im Jahr 1946 wurde die Tradition wieder aufgenommen. Musikveteran Johann Fick bildete unzählige Musiker aus, sodass das 50-jährige Feuerwehrjubiläum 1954 bereits mit großem Erfolg musikalisch ausgeschmückt werden konnte. Zwischen 1965 bis 1967 kam es nach längerer Kunstpause zu einem Neubeginn mit 18 Musikern. Eine Mitwirkung beim 50-jährigen Jubiläum des Kriegervereins ist im 1972 dokumentiert. (Quelle: Recherchen durch Josef Vollkommer Mai 1985)
Aber erst mit der Vereinsneugründung der „Autenhaus’ner Musikanten“ am 29.01.1974 wurden auch Strukturen für einen dauerhaften Erfolg geschaffen.
Im gleichen Jahr erfolgte der Beitritt zum Nordbayerischen Musikbund. Die 13 Gründungsmitglieder wählten seinerzeit Josef Vollkommer zum 1. Vorsitzenden, Rudolf Heinlein zu ihrem 2. Vorsitzenden, Andreas Gütlein als Schriftführer und Edwin Morgenroth als Kassier.
Mit ihm als 1. Vorstand und wenig später in Personalunion als Dirigent wuchs schnell die Zahl der aktiven Musiker. Es wurde gezielt in die Nachwuchsförderung investiert. 1980 konnte Harry Kaiser als qualifizierter Dirigent gewonnen werden. Unter seiner Leitung stellten sich erste große Erfolge auch mit konzertanter Blasmusik ein. 1985 sind namentlich 22 aktive Musiker verzeichnet.
Mit dem Ausscheiden mehrerer erfahrener Musiker keimte der Wunsch nach einem Stilwechsel auf. Durch einen Wechsel in der Vereinsführung kam es mit Rudolf Tranziska als 1. Vorsitzenden zusammen mit dem neuen musikalischen Leiter Konrad Keller im Jahr 1990 erstmals zum Einsatz elektronischer Klangunterstützung.
Der Verein nannte sich fortan „Die Autenhaus’ner“ wobei man in kleinerer Besetzung neben klassischer Blasmusik nun auch mit Country-, Rock- und Popmusik das Publikum unterschiedlicher Altersklassen begeisterte.
Im Jahr 1999 konnte mit großem Erfolg das 25-jährige Vereinsjubiläum begangen werden. 16 aktive Musiker und 32 unterstützende Mitglieder sind in diesem Jahr dokumentiert, eine Zahl, die auch in den Folgejahren weitgehend konstant blieb.
Im Jahr 2000 erreichte man mit 36 öffentlichen Auftritten einen glanzvollen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Nach immerhin 23 öffentlichen Verpflichtungen im Jahr 2002 entschied man sich im Jahr 2003 zu einer schöpferischen Kunstpause.
Seit 2008 übernahm Konrad Keller zugleich den Vereinsvorsitz und die musikalische Leitung. Mit einer Kombination aus volkstümlichem Stil und modernem Sound, konnte ein breites Publikum begeistert werden. Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass damit auch die Jugend gezielt angesprochen und für eine Musikausbildung gewonnen werden konnte. Gleichzeitig stieg damit die Mitgliederzahl der aktiven Musiker und passiven Unterstützer sprunghaft an.
Eine Nachwuchsgruppe wurde 2011 mit dem Namen „Bläser-Kids“ ins Leben gerufen und unter der Leitung von Kathrin Morgenroth geschickt geleitet.
Im Jahr 2014 feierten die Autenhaus’ner Musikanten das 40 – jähriges Vereinsjubiläum. Längst wurde das Probenzimmer im Gemeindehaus Autenhausen zu klein. Durch den Kauf der verwaisten Dorfschule fanden die Musiker ein geeignetes neues Domizil. Unterstützt durch die Stadt Seßlach, durch Förderprogramme, Privatdarlehen und engagierte Helfer konnte im Jahr 2016 nach sorgfältiger Planung und schweißtreibender Bauzeit ein schmuckes, neues Vereinsheim am Ortsrand von Autenhausen bezogen werden.
Aktuell zählt der Verein stolze 150 Mitglieder, von denen 40 aktiv musizieren. Weitere angehende Musiker verschiedener Altersklassen werden in Kürze ihre Ausbildung beenden und den Klangkörper hoffentlich tatkräftig bereichern.
Nähere Informationen zum Verein oder zu Möglichkeiten selbst ein Instrument zu erlernen, finden sich auf dieser Internetseite. Für alle Rückfragen genügt eine Mail an info@die-autenhausner.de oder nutzen Sie unsere Kontaktseite.
Auszug aus unserem Repertoire:
Wir Musikanten - Auf der Vogelwiese - Alpenland Quintett Medley - Der alte Jäger vom Silbertal - Wunderbare Walzerklänge - Mister Dixie - Der Coburger - Opening - Happy Music - Ring of Fire - Auf uns - Rumba Ninja - Hit Giganten - Golden Sax Dreams - Abba on Broadway